Beamtin hat jetzt einen Pferdehof
Burnout betrifft nicht nur Führungskräfte in der freien Wirtschaft. Auch Beamtinnen und Beamte geraten unter Druck, wenn berufliche Verantwortung, private Belastungen und körperliche Faktoren zusammenwirken. Ein langjähriger Fall aus unserer Praxis zeigt, wie schwer der Weg sein kann – und welche Perspektiven eine ganzheitliche Behandlung eröffnet.
Verantwortung, Perfektionismus und private Belastungen
Unsere Patientin war 44 Jahre alt, als sie vor ca. 10 Jahren zu uns nach Hamburg ins ViewMed-Praxiszentrum kam. Sie war Abteilungsleiterin in einer staatlichen Bildungsbehörde und alleinerziehende Mutter. Ihre Aufgabe umfasste die Organisation und Leitung von Förderprogrammen, Seminaren und Arbeitsgruppen – auch an Wochenenden. Gleichzeitig trug sie die Verantwortung für ihr Kind, während eine gescheiterte Ehe und weitere schwierige Beziehungen zusätzliche Belastungen brachten.
Die Folge war ein schweres Burnout mit zwei Klinikaufenthalten. Nach der behutsamen Wiedereingliederung kehrte sie zwar in den Dienst zurück, ihr Alltag blieb aber von chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und Depressionen gezeichnet.
Stoffwechselstörung als Burnout-Verstärker
Untersuchungen zeigten bei ihr eine genetische Stoffwechselstörung, die die Aufnahme und Verwertung von Vitaminen massiv einschränkte. Dadurch entstanden Mängel an Mineralstoffen, Vitaminen und naturidentischen Hormonen – Faktoren, die den Burnout-Prozess messbar verstärkten.
Dieser Befund machte deutlich: Burnout ist nicht allein eine Folge psychischer oder beruflicher Belastung. Körperliche Voraussetzungen können entscheidend dazu beitragen, wie stark Menschen unter Stresssymptomen leiden können.
Ganzheitlicher Therapieansatz
In unserer Praxis setzen wir auf eine mehrstufige Behandlung. Neben hochdosierten Vitamininfusionen und dem gezielten Aufbau des Mineralienhaushalts gehörten naturidentische Hormone, eine Darmsanierung und physiotherapeutische Anwendungen dazu. Alle Behandlungen und Therapiepläne erstellen wir immer individuell auf die Betroffenen angepasst und nicht nach Schema F. Begleitend erhielt die Patientin aus diesem Fallbeispiel hier psychotherapeutische Unterstützung in uns partnerschaftlich verbundenen Praxen.
„Durch die identifizierte Stoffwechselstörung war die Vitaminverwertung stark beeinträchtigt. Erst die gezielte Gabe von Mikronährstoffen und naturidentischen Hormonen schuf die Grundlage für eine Stabilisierung“, erklärt Arezu Dezfuli, unsere Leiterin und Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie.
Kosten und Prioritäten
Ein Vorteil für die Patientin war, dass unsere ärztlichen Leistungen über ihre Privatversicherung (Beihilfe) abgedeckt wurden. Vitamine und Nahrungsergänzungen musste sie allerdings selbst finanzieren. Wir erleben es aber immer wieder, dass Menschen bewusst Prioritäten setzen und in ihre Gesundheit investieren – auch wenn das bedeutet, zeitweise auf Urlaube oder Luxusgüter verzichten zu müssen.
Der mutige Schritt in ein neues Leben
Und unsere Patientin? Trotz Therapie blieb der berufliche Druck hoch. Erst nach mehreren Jahren fasste sie die Entscheidung, ihre Beamtenlaufbahn zu beenden. Damit wagte sie einen tiefgreifenden Schritt: Sie zog auf einen Resthof im Norden, umgeben von Tieren und Natur.
Heute, rund zehn Jahre nach Beginn der Behandlung, zeigt sich eine bemerkenswerte Veränderung: Die Patientin ist nicht nur laut eigener Aussage fitter, aktiver und zufriedener, sondern auch ihre aktuellen Laborwerte belegen eine deutliche Stabilisierung Ihres (Immun)systems.
Unser Fazit
Dieser Fall verdeutlicht, wie eng körperliche, psychische und berufliche Faktoren bei Burnout verflochten sein können. Eine reine Reduktion auf „zu viel Arbeit“ greift zu kurz. Erst das Zusammenspiel von medizinischer Diagnostik, gezielter Therapie und einer mutigen Lebensentscheidung machte in diesem Fall den Weg frei – hin zu mehr Gesundheit und Selbstbestimmung.
Du möchtest mehr wissen? Dann vereinbare gerne einen => Termin in unserer Praxis und wir schauen, ob wir gemeinsame eine Lösung finden.
