Hamburg – Die Krankenkasse DAK-Gesundheit schlägt Alarm: In den vergangenen sechs Jahren ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unter mindestens zwei gesundheitlichen Beschwerden pro Woche leiden, um ein Viertel auf erschreckende 46 Prozent gestiegen. Über die Hälfte des Nachwuchses fühlt sich erschöpft und einsam. Schlafstörungen, Kopf-, Rücken- und Bauchschmerzen plagen immer mehr junge Menschen. Diese alarmierenden Ergebnisse liefert der Präventionsradar 2024, für den rund 23.000 Schülerinnen und Schüler in 14 Bundesländern befragt wurden. DAK-Chef Andreas Storm fordert dringende Maßnahmen, um die seelische Gesundheit der nächsten Generation zu schützen.
Zustimmung erhält er unter anderem von der Burn-out-Expertin, Arezu Dezfuli: „Die Ergebnisse der DAK-Gesundheitsstudie zeigen deutlich, dass die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zunehmend gefährdet ist. Neben körperlichen Beschwerden leiden viele junge Menschen unter Erschöpfung, Einsamkeit und Schlafstörungen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind umfassende Präventionsmaßnahmen erforderlich. Dazu gehört nicht nur eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Bewegung und ausgewogener Ernährung, sondern auch die Schaffung von Rahmenbedingungen, die psychische Belastungen reduzieren. Dies umfasst sowohl schulische Maßnahmen, etwa Stressmanagement-Programme, als auch eine stärkere Unterstützung von Familien.
Die Ursachen für psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen sind vielfältig und individuell unterschiedlich. Eine pauschale Übertragung von Therapieansätzen für Erwachsene ist daher nicht geeignet. Vielmehr bedarf es einer differenzierten Betrachtungsweise, die die spezifischen Bedürfnisse und Lebensumstände der jungen Menschen berücksichtigt.“
Arezu Dezfuli ist leitende Ärztin im Hamburger Zentrum für umfassende Medizin, ViewMed. Dort hat sich die Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie auf die Behandlung komplexer Burn-out-Erkrankungen spezialisiert.
Quellen: Präventionsradar 2024 – DAK-Gesundheit, Zitat Arezu Dezfuli